Für Kinder mit festgestelltem Sprachförderbedarf werden vom Bund und vom Land OÖ jährlich je 820.600 Euro für zusätzliche Sprachfördermaßnahmen zur Verfügung gestellt. Die finanziellen Mittel werden insbesondere für die Entwicklung von Sprachförderkonzepten im Sinne des Bildungsplan-Anteils zur frühen sprachlichen Förderung, den Einsatz von zusätzlichen pädagogischen Fachkräften in der Kindergruppe sowie einrichtungsbezogene Sprachberatungen und regionale Jour fixes verwendet.

Diese Maßnahmen ermöglichen ein differenziertes Eingehen auf die unterschiedlichen sprachlichen Qualifikationen der Kinder, sichern deren Lernerfolg durch zusätzliche Lernphasen und tragen zur Professionalisierung der Pädagog/innen bei.

In Oberösterreich wurde im Arbeitsjahr 2013/14 bei 2.919 kindergartenpflichtigen Kindern ein Sprachförderbedarf festgestellt. 1.646 Kinder, das sind rund 56,4 %, haben nach der zweiten Sprachstandsfeststellung keinen weiteren Sprachförderbedarf. Durchschnittlich verbesserte sich die Sprachkompetenz der kindergartenpflichtigen Kinder mit Sprachförderbedarf innerhalb eines Jahres um 25,36 %.

Initiativen durch Rechtsträger und/oder Kindergartenteams

Neben der Sprachförderung in der täglichen Bildungsarbeit und den zusätzlichen Angeboten für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf gibt es zahlreiche Initiativen zur Sprach- und Leseförderung durch Rechtsträger und/oder Kindergartenteams, wie etwa regionale Kooperationen mit Volks- oder Hauptschulen sowie öffentlichen Bibliotheken.

Zivildienstleistende werden gezielt mit dem Schwerpunkt Vorlesen eingesetzt, und muttersprachliche bzw. zusätzliche Mitarbeiter/innen fördern Kinder mit Migrationshintergrund in ihrer Erstsprache.

Die Broschüre Vorlese-Zeit regt Kindergartenpädagog/innen mit vielen Beispielen zum kreativen Einsatz von Bilderbüchern an. Sie wurde von Buch.Zeit, dem Lesekompetenzzentrum OÖ, entwickelt und allen oberösterreichischen Kindergärten zur Verfügung gestellt.