Das große Ziel der Bildung ist nicht Wissen, sondern Handeln! (H.Spencer)

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Bildungspolitik ist Zukunftspolitik. Wer Menschen dazu befähigt, ihre Begabungen und Talente zu entfalten, optimiert nicht nur ihre individuellen Chancen im Erwerbsleben, sondern legt auch einen Grundstein für eine aktive und solidarische Gesellschaft.

Als Bildungslandesrätin ist es mir wichtig, Bildung als lebensbegleitenden Prozess hervorzuheben, der das Ziel hat, Mutmenschen hervorzubringen, die die Herausforderungen unserer Zeit aktiv annehmen, ihr Leben erfolgreich meistern und ein konsequent positives Menschenbild im konstruktiven Dialog mit der Gesellschaft leben.

Unsere strategischen Leitlinien für eine erfolgreiche Bildungspolitik sind:

  • Stärkenorientierte Pädagogik. Eine Pädagogik, die sich an den individuellen Stärken der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen orientiert, wird als grundlegendes Prinzip aller Lern- und Entwicklungsprozesse gefordert und gefördert. Sie tritt an die Stelle der in der Vergangenheit dominanten Mängelorientierung.
  • Innovationslernen. Wandel, Innovationen und inspiriertes Handeln werden möglich, wo ein Klima des Erforschens, Entdeckens und Integrierens geschaffen wird.
  • Berufliche und persönliche Entwicklung ermöglichen. Ein ganzheitlicher Bildungsansatz, der den Erwerb sozialer Kompetenzen gleichrangig neben den Erwerb fachlicher Fähigkeiten stellt, ermöglicht individuelle Verwirklichung sowohl auf beruflicher als auch auf persönlicher Ebene.
  • Kontinuierliche Personal- und Organisationsentwicklung. Freiräume für selbstbestimmte Gestaltung und die Stärkung der Eigenverantwortung am jeweiligen Standort unter qualitätssichernder Begleitung ermöglichen organische, bedürfnisorientierte und zeitgemäße Entwicklungen.
  • Infrastruktur. Eine funktionierende materielle, institutionelle und personelle Infrastruktur schafft Raum für erfolgreiche individuelle Bildungsprozesse.
  • Bildungspartnerschaft und -netzwerke. Ein breiter Konsens über die Bedeutung von Bildung sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Ebene drückt sich in der Schließung von Partnerschaften und im Knüpfen von Netzwerken aus. So werden bestehende Ressourcen und Angebote zu einer Bildungslandkarte vereint, die den Anforderungen aller Lebensphasen und individuellen Bedürfnisse gerecht wird.
  • Qualitätssicherung und Feedbacksystem. Valide Qualitätsentwicklungs- und Qualitätssicherungsprozesse sowie flächendeckende Feedbacksysteme fördern Professionalität und nachhaltige Innovations- und Verbesserungsprozesse.
  • Durchlässigkeit und gelungene Übergänge. Ein Bildungssystem, das im Angebot durchlässig bleibt und ein besonderes Augenmerk auf die Gestaltung der Übergänge legt, trägt der Vielfalt individueller Bildungsbiographien Rechnung. Es eröffnet auch bildungsbenachteiligten Menschen zweite und dritte Chancen und ermöglicht lebenslanges Lernen auf unterschiedlichsten Bildungswegen.
  • Bildungsinformation. Um allen Menschen unabhängig von Herkunft und individuellen Lebensbedingungen Zugang zu geeigneten Bildungsmöglichkeiten zu eröffnen, braucht es eine vernetzte und flächendeckende  Bildungsinformation, die unterschiedlichste Kommunikationskanäle und -methoden nutzt. So werden Ausgrenzungstendenzen für bildungsferne Menschen vermindert und Zugangsbarrieren abgebaut.

Diese Grundsätze liegen den konkreten Maßnahmen für alle Bildungsphasen vom Kindesalter über Schule und tertiäre Bildung bis zum lebensbegleitenden Lernen zugrunde.

Der vorliegende Bildungsbericht stellt dazu den aktuellen Stand und die erzielten Fortschritte in anschaulicher Weise dar.

Ihre Doris Hummer