Oö. Landesmusikschulwerk

Ziel des Oö. Landesmusikschulwerkes ist es, breiten Kreisen der Bevölkerung eine musikalische Ausbildung zu ermöglichen, besonders Begabte auf den Besuch musikalischer Lehreinrichtungen höherer Stufe vorzubereiten und das Gemeinschaftsmusizieren zu fördern.

Die Oö. Landesmusikschulen sind Privatschulen des Landes Oberösterreich mit Öffentlichkeitsrecht, deren Unterrichtsangebote sich größtenteils am österreichischen Rahmenlehrplan orientieren. Der zentrale Bildungsauftrag des Musikschulwesens umfasst die Vermittlung von musikalischen Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie eines umfassenden Kunst- und Kulturverständnisses. Durch die Arbeit in der Musikschule und die enge Vernetzung mit Musizierverbänden, Kindergärten, Regelschulen und anderen Bildungs- bzw. Kultureinrichtungen legt das Landesmusikschulwerk die Grundlagen für eine lebenslange Beziehung zur Musik und einen offenen Zugang zu Kunst und Kultur.

In Oberösterreich gibt es im Schuljahr 2015/16 inkl. der Musikschule der Stadt Linz insgesamt 156 Musikschulstandorte (davon 69 Hauptanstalten und 87 Zweigstellen), an denen rund 57.000 Personen Unterricht nehmen. Dieses flächendeckende Netz ist einzigartig in ganz Europa!

Die Oberösterreicher/innen nehmen die Musikschulen hervorragend an: Sie sind fest verankert und nach wie vor so stark nachgefragt, dass dem Bedarf nicht vollständig entsprochen werden kann. Besonders beliebt sind die Instrumentalfächer Klavier, Blockflöte und Gitarre – aber vor allen Dingen auch Tanz und Bewegung sowie die musikalische Früherziehung werden sehr häufig in Anspruch genommen.  Die hohe Attraktivität des Angebotes wird durch teilweise lange Wartelisten deutlich – die Qualität der Arbeit an den oö. Musikschulen zeigt sich eindrucksvoll durch zahlreiche Erfolge beim alljährlich stattfindenden Jugendmusikwettbewerb Prima la musica sowie bei Formaten wie der Streicherolympiade, Ensembletreffen, podium.jazz.pop.rock... oder Olympia der Stimme.

Ein vielfältiges Angebot an Orchesterwochen (auf jedem Niveau), Kursen und Seminaren in den Schulferien bietet seit Jahren besonders interessierten Schüler/innen die Möglichkeit, sich auch abseits des herkömmlichen Schulbetriebs intensiv mit Musik zu beschäftigen. Diese Angebote sind immer rasch ausgebucht, was zur Folge hat, dass mittlerweile auch in den Regionen derartige Angebote entstanden sind. 

Besonders begabten Schüler/innen bis 19 Jahren bietet das Oö. Landesmusikschulwerk mit der Junior Akademie für Begabtenförderung sowie der Akademie für Begabtenförderung auch spezielle Angebote, die durch die Vernetzung und Zusammenarbeit mit der Anton Bruckner Privatuniversität und dem Musikgymnasium Linz ihre musikalische Entwicklung bestmöglich unterstützen sollen. Die Inhalte des Förderprogramms wurden von den angeführten Institutionen gemeinsam erarbeitet und beziehen sich auch auf die Anforderungen bei Aufnahmeprüfungen an Musikuniversitäten. Somit ist die Begabtenförderung mit ihren Grundlagen gleichzeitig eine optimale Vorbereitung für ein nachfolgendes Musikstudium.

Das Oö. Landesmusikschulwerk fungiert auch als Anbieter von Fortbildungen für die Lehrkräfte an den Oö. LMS. In der Fortbildungsakademie Schloss Weinberg werden das ganze Jahr über Fortbildungsveranstaltungen angeboten, die auf ihre Bedürfnisse hin speziell zugeschnitten sind. Die Bandbreite reicht hier von Notensatz am Computer über Orchester-Schlagwerk in Unterricht und Praxis bis hin zu Stilistik, Arrangement und Improvisation im Kontext irischer Musik.

© Oö. Landesmusikschulwerk

Die Oö. Landesmusikschulen sind bewusst „mitten im Leben“ platziert und somit auch von den Veränderungen in der Gesellschaft betroffen. Passende Angebote für Senior/innen sind daher genauso ein wesentliches Thema wie die Verstärkung der Angebote für Kinder- und Jugendstimme, Ausbau einer flächendeckenden Versorgung von „jungen“ Instrumenten wie Saxophon, Intensivierung der Angebote an „Mangelinstrumenten“ wie Oboe oder Fagott bzw. der Bassinstrumente für das Ensemble- und Orchesterspiel. Ein aktueller Schwerpunkt ist die Förderung des kreativen Musizierens (Komponieren, Improvisieren), da die sich dabei entfaltende Kreativität nachhaltig positive Auswirkungen auf viele Bereiche des Lebens zeigt. 

Um Kinder, die eine Musikschule zusätzlich zur Regelschule besuchen, zu entlasten, wirkt die KOMU (Konferenz der Musikschulwerke Österreichs) in einer Arbeitsgruppe des BMB mit. Ziel ist es, eine größere Anerkennung der Bildungsleistung der Musikschulen zu erreichen und unter anderem darauf hinzuwirken, dass das Erlernen eines Musikinstruments – den wissenschaftlich nachgewiesenen Auswirkungen auf die allgemeine Entwicklung des Kindes folgend – als Wahlpflichtfach anerkannt wird.

Über ihren Bildungsauftrag hinaus fungieren die Oö. Landesmusikschulen als wertvolle kulturelle Drehscheiben, die für ein entsprechendes kulturelles Angebot in den Regionen sorgen. Angebote in hoher Qualität bieten landesweite Ensembles und Orchester (wie z.B. das Oö. Jugend Jazz Orchester, Oö. Jugendsinfonieorchester, Jugend Brass Band OÖ, Brass Band Oberösterreich, Las Guitarras, Tanzakademie OÖ und Kinder- und Jugendchor am Landestheater).

So tragen die Landesmusikschulen wesentlich dazu bei, dass Oberösterreich bereits seit 40 Jahren ein „klingendes Land“ ist. 

Nähere Informationen:

Die interaktive Karte in diesem Beitrag wurde zur Verfügung gestellt vom Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System [DORIS].